25. Mai - 03. August 2025
Linie und Gebiet
Günter Nosch und Ursula Kreutz
Eröffnung: Samstag, 24. Mai 2025, 19:00 Uhr

Strenge und Eleganz: zwei Künstler – ein Thema
Was ist eine Linie, was ein Gebiet? Heißt es „eine Landschaft“ oder
„ein Landstrich“? Wo gibt es Grenzen? Im Dialog mit Betrachterinnen und Betrachtern widmet sich die Städtische Galerie Cordonhaus vom 25. Mai bis zum 3. August 2025 diesen Fragen. Die gemeinsame
Ausstellung von Günter Nosch und Ursula Kreutz erkundet in einer feinsinnigen Gegenüberstellung das Spannungsfeld zwischen Linie und Fläche, Bewegung und Struktur.
Unter dem Titel „Linie und Gebiet“ treten die Arbeiten der beiden Künstler Günter Nosch (*1956) und Ursula Kreutz (*1969) in einen
vielschichtigen Dialog. Nosch arbeitet mit grafischer Reduktion und rhythmischer Linienführung, die Raum und Dynamik andeutet,
während Kreutz mit farblich akzentuierten Flächen und kompositorischer Dichte geografische wie emotionale Räume erschließt. Ihre Werke verbinden sich zu einer visuell-poetischen Sprache der Formen, in der Licht, Bewegung und Materialität eine entscheidende Rolle
spielen.



Geistreiche Codes
Günter Nosch beobachtet genau. Er entwickelt geistreiche Codes, stellt Wortbedeutungen auf den Kopf und wieder auf die Füße. Ob mit Tusche oder schwarzem Kabel, vielen Arbeiten Günter Noschs ist eines gemeinsam: Sie erinnern an Schriftzeichen, Schriftzüge und Schriftbilder. In seiner Werkgruppe „Landschaft schreiben“ wird das besonders deutlich. Nosch begreift Landschaft als Prozess, als sich ständig
verändernde Struktur. Künstlerisch begegnet er diesem Phänomen mit kalligrafisch erzeugten Lineamenten, die Landschaft ebenso
abzubilden scheinen, wie sie seismografisch ihre Veränderung nachzeichnen. „Zwischen diesen beiden Polen – dem visuellen und dem zeitlichen Abbild – bewegt sich meine Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft“, schreibt der Künstler über seine Arbeit.
Noschs Konzept „Duden dichten“ ist ein dreidimensionales Wörterbuch voller Wortwitz, doppelbödig und hintersinnig, ebenso wie die Arbeit „Übersetzung“, „Transformator“ oder „Verabredetes Grün“.
Der Künstler fordert dazu auf, zwischen den Zeilen zu lesen.


Wandelbare Rauminstallation
Im großen Ausstellungssaal der Städtischen Galerie Cordonhaus
gestaltet Ursula Kreutz eine Rauminstallation. An den Wänden kleben Teile einer zerrissenen Fototapete. Drei Skulpturen aus Silberbronze stehen im Raum. Maskenfragmente aus Keramik hängen an der Wand. Zerschnittene transparente Vorhangstreifen, bedruckt mit dem gleichen Motiv wie die Wand, teilen den Raum. Kreutz spielt mit Metamorphose, Bild und Abbild, Portrait und Identität. Ähnlich der Momentaufnahme einer Fotografie ermöglichen die Fragmente, aus denen sich die Rauminstallation von Ursula Kreutz zusammensetzt, eines – Erinnerung an Vergangenes.
Die Fürther Künstlerin schöpft in ihrer Gestaltung aus vielfältigen
Bezügen, die sie gleichzeitig infrage stellt. Zum zerschnittenen
Vorhang, den Teilen der zerrissenen Fototapete und den Masken aus Keramik gesellen sich Keramikskulpturen mit spiegelnden Oberflächen, die die Umgebung und sich selbst aufzulösen scheinen.
Günter Nosch (*1956 Ulm)
1979 - 1986 Akademie der Bildenden Künste München 1985 - 1986 Meisterschüler 1986 Diplom der Akademie. Lebt und arbeitet in Weilheim.
Ausstellungen (Auswahl):
2024 „Brillanz & Transparenz – Hinterglaskunst der Moderne bis heute“, Museum Werdenfels, Garmisch-Partenkirchen; „Poetische Systeme“, Galerie Marianne Heller, Heidelberg (E) 2023 „Dinge lesen“, Schlosspavillon des Kallmann Museums, Ismaning (E); „Musik für Einstein“,
Städtisches Museum, Weilheim (E) 2022 „Verstellwerk“ (E), AUSSTELLWERK, Huglfing; Grand Tour – 6. KloHäuschen Biennale (E), KLOHÄUSCHEN, München; „Collector’s Appartment“ (E), 8SMICKA – GRAPHIC’S CABINET, Humpolec (CZ) 2020 „Pittura Poetica“ (E), CASA PRIMUS, San Cristoforo, Italien; „Götzendämmerung – Twilight of the Idols“, HAUS DER KUNST, München 2019 „Zeichen der Zeit“ – Ausstellung mit Xian Wei Zhou, KULTURBAHNHOF, Starnberg; „Verabredete Zeichen –
Appointed Signs“ (E), KLOHÄUSCHEN, München; „The Big Sleep –
4. Biennale der Künstler“, HAUS DER KUNST, München 2018 „in the heaven of art“, Kunstprojekte Leyerseder, Hauzenberg 2017 „Das Nathan Projekt“ – mit Stefan Schessl, Anja Golob und Nikolai Vogel, Kunstraum Bogenhausen, München; „Color Media Social Color“ – mit Simone
Hamann, Yuliia Koval, Helena Rossner, HAUS 10, Fürstenfeldbruck 2013 Illustrationen zu »Tutus« von Zdenek Primus, KLUB FERENC FUTURISTA, Cernosice (CZ) 2011 „Farb-Transmitter“ – mit Marina Herrmann, KUNSTVEREIN EBERSBERG, Ebersberg; „Painting and Works on Paper“ BRNO-GALLERY, Brünn, Mähren (CZ).
Ursula Kreutz (*1969 Bergisch Gladbach)
1995 - 1996 Studium Akademie der Bildenden Künste München 1997 - 2003 Studium Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg 2000 Akademiestipendium Accademia di Belle Arti Palermo 2003 Erasmusstipendium Accademia di Belle Arti Palermo. Lebt und arbeitet in Fürth und Berlin.
Auszeichnungen: 2016 Kulturförderpreis der Stadt Fürth 2010 Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg 2009 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten, 3. Preis 2008 Wolfram von Eschenbach Förderpreis, Bezirk
Mittelfranken 2006 Katalogpreis Bayer. Staatsministeriums für
Wissenschaft, Forschung u. Kunst 2003 Akademiepreis (Gemeinschaftsprojekt der Klasse Kunst und öffentlicher Raum)
Einzelausstellungen und Projekte im öffentlichen Raum (Auswahl)
2023 RAUM IM RAUM 6/10 - 30/11/2023, Museum Schloss Ratibor Roth; EIN ROTER FADEN im AUSSTELLUNGSHAUS SPOERRI, Ausstellunghaus Spoerri, Hadersdorf (A) 2022 UNENDLICH STILL..., Zeitgenössische Kunst auf evangelischen Friedhöfen in Bayern, Ein Projekt des Kunstreferats der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Landeskirchenamt München 2020 „Kunst-Anschlag“ Nürnberg; „naos“, SCHAUfenster
Atelier Andrea Sohler, Fürth 2019 5. Biennale der Zeichnung mit Birgit Bellmann und Andreas Oehlert, Kunstmuseum Erlangen; „Flüchtige Entwürfe“, Projektraum Deutscher Künstlerbund e.V.; „Circuma on the Alley“, periscope, Projektraum für zeitgenössische Kunst, Salzburg 2016 „rotonda“, Katholische Akademie Schwerte 2014 „metabriss“, MUK- Verein für Museum und Kunst, Kunstverein Zirndorf
Städtische Galerie
Cordonhaus Cham
Propsteistr. 46, 93413 Cham
Telefon: +49 (0) 9971 / 8579-420
E-Mail: cordonhaus@cham.de
www.cordonhaus-cham.de
Instagram: cordonhaus
Tripadvisor: Städtische Galerie
Cordonhaus Cham
Zugang für Rollstuhl nicht barrierefrei
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag / Feiertage: 14.00 - 17.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 19.00 Uhr
Für Gruppen auch nach
Vereinbarung
Eintritt frei
geschlossen:
Karfreitag
01.11. (Allerheiligen),
24.12/25.12/31.12 (Weihnachten/Neujahr)