Urkunden
Nachdem die Urkunden seit 1878 im Staatsarchiv Amberg deponiert waren, wurden sie 1981 wieder nach Cham zurückgeholt.
In den meisten Stücken geht es um Kaufverträge, Urfehden, Testamente und Schuldbriefe. Von den 1118 Urkunden wurden 594 Stück im 15. Jahrhundert und 235 im 16. Jahrhundert ausgestellt. Es sind zwar keine Geburts- oder Sterbedaten verzeichnet, dafür aber Namen, Berufe und Wohnorte der beteiligten Personen.
Ältestes Siegel der Spitalstiftung im Stadtarchiv von 1387
Weil die Stadt Cham als sicherer Verwahrungsort galt, wurden Urkunden aus dem gesamten Umland in das Rathaus gebracht. Deswegen finden sich unter ihnen auch Vereinbarungen, die von Adeligen der benachbarten Ortschaften ausgestellt beziehungsweise gesiegelt wurden.
Damit lassen sich in diesem Bestand immer wieder Personen aus der näheren Umgebung nachweisen. Die familien- und heimatgeschichtliche Bedeutung dieser Archivalien dürfte dazu beigetragen haben, dass man 1964 in dem mittlerweile vergriffenen Heft 25 der Bayerischen Archivinventare alle Chamer Urkunden in Kurzform beschrieb. Gezielte Recherchen lassen sich über die Sach-, Orts- und Personenregister durchführen.
Erläuterungen und Ergänzungen
Ein Urfehdebrief wurde bei der Haftentlassung ausgestellt. In diesem Schriftstück bekannte sich der Angeklagte unter anderem dazu, keine Rache an den Gerichtspersonen zu üben.
Schuldbriefe sind Urkunden, in denen Schuldner und Gläubiger Vereinbarungen treffen.
Frank, Hans (Bearb.): Stadtarchiv Cham - Teil I: Urkunden. Bayerische Archivinventare Heft 25, herausgegeben im Auftrag der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns. München 1964, 298 S.